Wandergeselle hilft Kleingärtnern


Zur Verschönerung unseres Vereinsheimes war seit längerem geplant, ein Vordach
zu installieren. So ergab sich zum Glück, dass Christian Clausen, ein Wandergeselle aus der ehrbaren Zimmermannszunft, wohnhaft auf der Insel Föhr, die Eltern seiner Freundin Jessica, die auf Föhr in der Landwirtschaft tätig ist, in Gladbeck zu besuchen.

Angela und Erich Rojahn sind zudem Kleingärtner am Offermannshof.

Christian, der für zwei Jahre auf der Wanderschaft als Geselle ist, muss sich so selbst immer wieder bei einem möglichen Arbeitgeber mit der Bitte um Essen und Schlafplatz vorstellen.

Was lag näher, als Christian für die Erstellung des Vordaches zu gewinnen, ist er doch Geselle bei Deutschlands ältester Gesellenvereinigung aus dem 17. Jahrhundert, die er als Zimmermann repräsentiert. Übrigens, nicht ohne Stolz.

Gesagt, getan. Es ging an die Arbeit und bald präsentierte er ein stabiles Vordach für den Eingangsbereich am Vereinsheim des Kleingartenvereins Offermannshof, das von kunstvoll im Zopfmuster gestalteten Balken gestützt wird.
“Eine prima Arbeit, an jedem Balken hat er acht Stunden gearbeitet.” attestierte es Vorsitzender Herbert Koschmieder mit sichtlicher Freude. “Jetzt sind wir besser vor der Witterung geschützt.”
Eine Erstellung des Vordaches, die auf besondere Weise umgesetzt wurde, in einer Handwerkskunst, die sich der Verein ohne das Entgegenkommen des durchreisenden Gesellen
sich so nicht hätte leisten können.

Irgendwann schnappt er sich wieder seinen “Charlie und Stenz” und es geht weiter auf die Walz zum nächsten festen Ziel nach Lübeck, zum Himmelfahrtstreffen mit 300 Zimmermanns-Gesellen.
Darüber hinaus sind als weitere Ziele England oder Japan noch eingeplant. Nach Hause wird er wohl vorerst nicht zurückkehren. Frühestens in einem Jahr ist es ihm erlaubt. Wenn Christian sich auf Wanderschaft begibt, darf er sich drei Jahre und einen Tag seinem Heimatort
nur bis auf 50 Kilometer nähern.  Norwegen, Australien, Neuseeland, Österreich waren bereits Ziele von ihm.

 

 

Kurz vor der Fertigstellung des Vordaches, die vom schlechten Winterwetter begleitet war, hatte unser Vereinsvorsitzender Herbert Geburtstag. So erschienen nicht nur die Gäste, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren, sondern auch, um das Vordach zu bewundern.
Bis auf die Tatsache, dass an diesem Samstag Schalke zu Hause gegen Greuther Fürth verloren hat, war es ein wirklich schöner, gelungener Samstag.